Acer japonicum 'Attaryi'

Ist das eine Hitze!

Wir haben im Mai noch auf die Wärme gewartet und auch der Juni war alles andere als von sommerlichen Temperaturen geprägt. Heute hatten wir dann eine Spitzentemperatur von 35,8°C hier in Soltau. Puuh, das ist schon ziemlich ordentlich und eigentlich ja auch wieder etwas zu viel. So angenehme 25°C würden es doch auch tun!? Aber Jammern hilft natürlich nichts und gerade als Gärtner und natürlich auch in der Landwirtschaft weiß man, dass man das Wetter halt so nehmen muss wie es kommt. Manchmal ist es zu unserem Nachteil, manchmal zum Vorteil. Aussuchen wäre natürlich toll, aber das will beim zweiten Gedanken zu dem Thema sicher auch keiner mehr ernsthaft.

Das Wetter macht uns zu schaffen – wir schwitzen. Das Wetter macht uns mehr Arbeit durch das Wässern der Pflanzen – wir haben Stress und schwitzen noch mehr. Pflanzen schwitzen auch und Pflanzen können auch im Stress sein und das besonders bei solchen Temperaturen. Wir fühlen uns bei 25°C noch wohl – die Pflanzen auch. Alles darüber führt über kurz oder lang zum Unwohlsein bei Beiden.

Heute war einer solcher Extremtage, denn alle Pflanzen wollen natürlich gleichzeitig Wasser bekommen. Sie schreien nicht, aber man kann es ihnen ansehen. Heute beim Durchgehen welches Beet oder welches Quartier am dringendsten Wasser benötigt sind mir einige Extreme ins Auge gefallen die ich fotografiert habe. Bei einigen Ahorn sind einige Blätter braun geworden. Das an sich bei der Hitze keine Überraschung, doch waren es nicht gleichzeitig die Größten die am meisten Wasser benötigen. Ich denke, dass einige der Ahorn schlicht diese Woche zu viel Sonne hatten und ein Teil der Blätter nicht mehr schnell genug mit Wasser versorgt werden konnte. Das Resultat sind braune Blattspitzen bei einigen Pflanzen, weil mehr Wasser verdunstet ist als in den Leitungsbahnen nach oben gepumpt werden konnte.

Ein weiteres Beispiel dafür waren dann die Rhododendron. Auf den ersten Blick hingen die Blätter schlaff und matt nach unten und der erste Gedanke war natürlich, dass sie so schnell wie möglich Wasser brauchen. Die Erde in den Töpfen war allerdings bei den meisten Pflanzen noch feucht. Auch hier denke ich waren die 35°C heute einfach zu viel und das Hängen der frischen, jungen und weichen Triebe nicht zu verhindern.

Das dritte Beispiel für diese These ist der Bambus. Die Erde in den Töpfen ist gut feucht, doch die Blätter machen einen Eindruck als hätte man ihnen sonst etwas angetan. Sie sind matt, grau-grünlich und eingerollt. Der Bambus schützt sich mit dem Einrollen, wie viele andere Pflanzen auch, vor zu großer Sonneneinstrahlung und verringert die Blattoberfläche. Das war dann die letzte Bestätigung, dass wir für den Moment einfach nicht mehr machen konnten als die Pflanzen ausreichend feucht zu halten und auf den kühlen Abend zu warten. Auch die Pflanzen sehnen dem kühleren Abend entgegen und freuen sich auf weniger extreme Temperaturen.

Acer shirasawanum 'Aureum' mit verbranntem Laub

Besonders die Blattspitzen einiger Blätter sind von der Hitze geschädigt. Für die Pflanze ist das nicht gefährlich, aber in jedem Fall nicht schön anzuschauen.

Acer palmatum 'Mikawa yatsubusa' mit Hitzeschaden

Nicht nur weiche, frische Blätter können bei extrem hohen Temperaturen Schäden davon tragen. Diese Blätter waren schon gereifter und dennoch sind einige verbrannt.

Rhododendron bei zu viel Hitze

Die Blätter diese Rhododendron hängen schlaff, teils sehr schlaff nach unten. Der Wurzelbereich ist ausreichend feucht, aber das Wasser kommt nicht schnell genug von unten bis nach ganz oben in die weichen, neuen Blätter.

Rhododendron mit Trockenschaden

Hier ist es teilweise schon zu spät und einige Blätter stark geschädigt. die bräunlichen Flächen werden sich hier nicht mehr erholen.

 

 

 

 

 

 

Bambus mit eingerollten Blättern

Der Bambus rollt die Blätter ein und schützt sich von zu hoher Verdunstung. Wird es kühler und die Sonne brennt nicht mehr so intensiv, können sich die Blätter reicht schnell wieder ausrollen.